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P E N N Y - W H I S T L E
die andere Blockflöte
tinwhistle - Ich übe r mich
ICH ÜBER MICH
Andreas Habert , 1956, Vater von vier Kindern, Lehrer an den Musikschulen Glarus und Uznach für Blockflöte, Tinwhistle, Djembé und Ensemble. Studium in Münster (DE) und an der Schola Cantorum Basiliensis (CH). Lehrer und Leiter von Irish Folk Ensembles an der Musikschule Glarus sowie an Kurs- veranstaltungen von PAN, IAM, SAJM und ERTA. Als Strassenmusiker in Basel lernte ich die Tinwhistle kennen, und bin immer wieder fasziniert von den neuen Horizonten, welche das Instrument dem Spieler und dem Lehrer eröffnet.
D ie Blockflöte hat sich in den vergangenen Jahrzehnten einen respektierten Platz geschaffen, vor allem in der Musikpädagogik, aber auch im Konzertwesen und in den Studiengängen der Musikhochschulen und Konservatorien. Und doch läuft sie Gefahr, wieder an Bedeutung zu verlieren, vor allem, weil allmählich der Nachwuchs an fortgeschrittenen Schülern ausbleibt (und damit auch an interessierten Konzertgängern). Das „klassische“ Repertoire des Instruments Barock- und Renaissancemusik hat für die meisten Jugendlichen nur noch wenig Faszination, die Avantgarde bleibt ungeliebt, Pop und Jazz nicht ganz glaubwürdig auf der biederen Blockflöte … Auf der Suche nach einem „modernen“ Blockflöten-Klang und einem anderen Repertoire als dem klassisch-akademischen zwischen historischer Imitation und immer noch ungewohnter Avantgarde kommt man an der tinwhistle fast nicht vorbei, auch wenn sie als eigener Typ der Blockflöte noch längst nicht überall anerkannt ist. Die lange Zeit in der irischen Volksmusik übliche, recht einfache Ausführung des Instruments (aus Blech, oft mit farbigem Plastikmundstück) reizt einen studierten Blockflötisten vielleicht gerade einmal zu einem nachsichtigen Lächeln; dabei verkennt man jedoch, dass die „whistle“ in den vergangenen 30 Jahren eine durchaus ernstzunehmende Entwicklung durchlaufen hat: neue Materialien (Aluminiumrohr) und Stimmlagen (von Sopranino bis Bass) wurden entwickelt, die Intonation wurde entscheidend verbessert, die Spieltechnik verfeinert und einige professionelle Schulwerke veröffentlicht. Schliesslich haben Film-Musiken (z.B. Titanic) und neue Stars (z.B. Carlos Nuñez) das Instrument und seinen Klang auch bei uns öffentlich gemacht. Attraktiv ist nicht nur der Klang, sondern auch die gerade, schnörkellose Form des Instruments und das Repertoire: (Irish) Folk, Balkan, Pop, Blues, kwela, Jazz; auch Mittelalter- und Renaissance-Musik sind möglich. All das macht die tinwhistle (es gibt leider noch kein deutsches Wort) auch für Jugendliche interessant; sie sehen die Möglichkeit, mit diesem Instrument ihre musikalische Zukunft zu gestalten und springen nicht nach den ersten zwei Jahren ab ... Ein Versuch lohnt sich!
ein kleines Plädoyer:
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